Naturdarm: Die Hülle mit Tradition!
- Wurst Meat's Grill
- 25. Feb.
- 2 Min. Lesezeit
Was ist ein Naturdarm?
Ein Naturdarm ist die älteste natürliche Lebensmittelverpackung der Menschheit. Seit Tausenden von Jahren wird er zur Wurstherstellung genutzt und verleiht traditionell hergestellten Würsten ihre unverwechselbare Textur und Form. Besonders die Därme von Schafen und Schweinen sind bei der Herstellung von Bratwürsten besonders beliebt.

Warum ist der Naturdarm so besonders?
Naturdärme bieten eine einzigartige Kombination aus Elastizität, Atmungsaktivität und natürlichem Biss. Sie passen sich dem Wurstbrät ideal an, sorgen für eine gleichmäßige Garung und verleihen der Wurst ein authentisches Mundgefühl. Zudem ist der Naturdarm eine nachhaltige Wahl, da er ein Nebenprodukt der Fleischverarbeitung ist und so wertvolle Ressourcen optimal genutzt werden.
Schafsdärme und Schweinedärme im Fokus
Schafsdärme: Mit einem Kaliber von 14 bis 28+ mm sind sie besonders zart und werden häufig für feine Bratwürste wie Nürnberger Rostbratwürste oder Salsiccia verwendet.
Schweinedärme: Diese sind mit einem Kaliber von 26 bis 40+ mm kräftiger und eignen sich hervorragend für klassische Bratwürste, grobe Rostbratwürste und viele regionale Spezialitäten.
Woher stammen die Naturdärme?
Schafsdärme und Schweinedärme stammen aus vielen verschiedenen Ländern weltweit. Zu den Hauptlieferländern gehören China, Iran und die Türkei. Dank internationaler Handelsstandards können Metzger heute auf hochwertige Därme aus aller Welt zugreifen.
So werden Naturdärme vorbereitet
Bevor Naturdärme gefüllt werden können, müssen sie gründlich gereinigt und vorbehandelt werden:
Reinigung: Der Darm wird entleert, gründlich gespült und entschleimt.
Entfettung: Anhaftendes Fett wird vollständig entfernt, um eine gleichmäßige Füllung zu ermöglichen.
Wässerung: Je nach Salzungsart (trocken oder in Salzlake) sollten die Därme mindestens 30 Minuten bis 2 Stunden in lauwarmem Wasser eingeweicht werden, um ihre Elastizität zurückzugewinnen.
Schweinedärme Wässern vor dem befüllen
Qualitätsanforderungen an Naturdärme
Damit die Wurstherstellung reibungslos verläuft und das Endprodukt überzeugt, muss der Naturdarm folgende Kriterien erfüllen:
Sauberkeit: Keine Verunreinigungen oder Rückstände.
Geruchlosigkeit: Keine Fäulnis- oder Fehlgerüche.
Fettfreiheit: Vollständige Entfernung von anhaftendem Fett.
Farbe: Ein heller, natürlicher Farbton.
Kalibertreue: Gleichmäßiger Durchmesser für ein optisch perfektes Endprodukt.
Lochfreiheit: Um das Austreten von Wurstbrät und ein Platzen des Darms zu verhindern.
Druckfestigkeit: Für eine pralle Füllung ohne Platzgefahr.
Lange Züge: Erleichtern das Arbeiten und sparen Zeit.
Kaliberangaben und Maßeinheiten
Die Kaliberangaben erfolgen stets in Form von zwei Zahlen, z. B. 20/22 bei Schafsdärmen oder 26/28 bei Schweinedärmen. Diese Angaben zeigen die Spanne des möglichen Durchmessers in Millimetern, da der Naturdarm als Naturprodukt immer leichte Schwankungen aufweist. Ein Darmzug wird in Hanks gemessen – ein internationaler Standard, bei dem ein Hank 91,4 Meter (100 Yards) entspricht.
Um die einzelnen Kaliber schnell zu erkennen, werden Därme oft mit farbigen Bindfäden markiert. Diese Farbkennzeichnung hilft Metzgern, auf einen Blick das richtige Kaliber auszuwählen.

Die richtige Lagerung von Naturdärmen
Vor der Bearbeitung: Am besten trocken eingesalzen oder in Salzlake gelagert.
Nach der Bearbeitung: Idealerweise im Salz oder vakuumverpackt und bei niedrigen Temperaturen (4-6°C) gelagert. Auch das Einfrieren ist möglich.
Fazit
Naturdärme sind mehr als nur eine Hülle – sie sind ein echter Rohstoff mit Charme, der Kreativität und Handwerkskunst in jeder Wurst widerspiegelt. Wer mehr über die Herstellung von Bratwürsten lernen möchte, kann sich gerne zu meinen Wurstkursen anmelden oder meinen Newsletter abonnieren, um über neue Termine und spannende Einblicke informiert zu bleiben.
Quellen:
Informationen basieren auf Lebensmittellexikon.de
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